Die erste wichtige Frage
Vor der Anschaffung eines Heimkinos stellt sich die Frage, was brauche ich eigentlich? Man kommt dann ziemlich schnell an den Punkt wo man sich entscheiden muss zwischen einer Soundbar oder einem 5.1 System. Aber was brauche ich für meine Anforderungen wirklich?
Erfahrungen mit meinem (ehemaligen) 5.1 System
Jahrelang hatte ich ein 5.1 System von Teufel, in Verbindung mit einen Receiver von Yamaha, betrieben und war damit sehr zufrieden. Der Klang war überzeugend und bei den Blockbustern hatte man das Gefühl mittendrin zu sein. Man hörte zum Beispiel die Flugzeuge schon von hinten ankommen, bevor diese ins Bild kamen und zu den Seiten abdrehten. Bei der Musikwiedergabe hat es keine Kompromisse gegeben und bei puren Stereosound konnte man einfach auf Zweikanalton schalten, wenn dies gewünscht war. Auch bei Feten konnte man ohne Verzerrungen eine Lautstärke erreichen, die dem Nachbarn zum mitsingen animiert hat. Alles schien perfekt, bis man feststellte das man doch eine große Anzahl an Geräten und eine durchaus beachtliche Menge an Kabel im Wohnzimmer verlegt hat.
Natürlich kann man die Lautsprecherkabel einigermaßen verstecken. Und ob ein Receiver und 6 Boxen im Wohnzimmer ästhetisch ausschauen muss halt jeder für sich entscheiden. Wobei wir auch schon bei den Nachteilen eines wirklichen Surround Systems sind. Bei korrekter Aufstellung der Lautsprecher (Surroundlautsprecher hinter der Sitzposition) benötigt man sehr viel Platz. Die Anlagen sind zu einer vergleichbaren Soundbar meistens teurer. Bei 6 Lautsprechern (2x Seiten Vorne, 1x Center, 2x Seiten Hinten & Subwoofer) sind doch einige Meter an Lautsprecherkabel zu verlegen.
Erfahrungen mit meiner Soundbar
Also hat sich die Frage gestellt ob eine Soundbar nicht ausreichend wäre? Die erste Reaktion war, auf keinen Fall. Nach reiflicher Überlegung wollte ich dem Ganzen eine Chance geben und bin auf der Suche nach einer für mich geeigneten Soundbar gegangen. Als Ergebnis hatte ich jeweils eine Soundbar von Bose und Teufel Zuhause, welche ich ausgiebig testen wollte. Für welches Modell ich mich eventuell entschieden habe erfahrt ihr demnächst in einem separaten Artikel. Preislich sollte die Soundbar für mich im gehobenen mittleren Preissegment liegen, dort befindet sich auch mein 5.1 System. Außerdem sollte es ein Modell sein, welches ohne einen externen Subwoofer auskommt. Schließlich möchte man Platz sparen. Das anschließen der Soundbar an den Fernseher und anderen Zuspielern (Amazon Fire Stick, Google Chromecast) war rasch erledigt und so konnte es nach wenigen Minuten losgehen.
Der Klang beim ersten Film hat mir direkt gefallen. Die Bässe waren präzise und das Klangbild ausgewogen. Auch hatte man durchaus das Gefühl der Ton kommt aus verschiedenen Richtung und die Dialoge waren klar verständlich. Beachtenswert was die Software und die richtige Abstrahlung der Lautsprecher in diesen Geräten bewirken kann. Man darf nicht vergessen das es sich um einen lediglich virtuellen Raumklang handelt. Und bevor die ersten Einwände kommen, das Ergebnis kommt nicht ganz an eine vergleichbare 5.1 Anlage ran. Auch die Bässe haben natürlich nicht die Power eines externen Subwoofers, aber dazu gleich noch mehr. Trotzdem war ich angenehm überrascht was so ein Klangriegel leistet. Auch optisch machte er sich gut vor dem Fernseher ohne unangenehm aufzufallen und die Kabel sind auch einfach zu verstecken. Überhaupt sind es lediglich ein Strom- und HDMI-Kabel zum TV. Die Zuspieler sind bei mir direkt per HDMI an den TV angeschlossen, womit die Kabel hinter dem Fernsehgerät nicht stören.
Die Musikwiedergabe
Jetzt also zu der für mich wichtigeren Disziplin, der Wiedergabe von Musikstücken. Und hier war ich richtig überrascht wie gut die verschiedensten Musikarten klingen. Egal ob Punkrock, Heavy Metal, Schlager oder Klassik. Man hatte wirklich das Gefühl die Instrumente spielen links und rechts im Zimmer. Auch bei höherer Lautstärke bleibt der Sound verzerrungsfrei. Für richtig audiophile Zeitgenossen ist das mit Sicherheit nicht die richtige Lösung. Allerdings ist dann auch eine 5.1 Anlage nicht das Optimale. Mit einer Soundbar kann man aber sehr gut Musik hören, für die meisten Menschen, ohne Abstriche machen zu müssen. Das Klangempfinden ist bei jedem Menschen anders und daher hilft am besten ausprobieren.
Fazit
Nach mehreren Tagen intensiver Tests habe ich mich letztendlich für eine Soundbar entschieden. Der Ausschlag neben dem doch überzeugendem Klang, was ich so nicht erwartet hätte, war die Tatsache das es im Zimmer einfach aufgeräumter ausschaut ohne das überall Boxen in den Ecken hängen und Geräte auf den Regalen stehen. Eine kleine Einschränkung habe ich dann doch vorgenommen. Meinen externen Subwoofer habe ich behalten und an die Soundbar angeschlossen. Es wäre auch ohne gegangen, aber mit dem Subwoofer klingt das alles noch sehr viel dynamischer und hat ein bisschen mehr Power. Dies macht sich gerade bei geringer Lautstärke bemerkbar. Jetzt macht die Soundbar wirklich Spaß. Wer möchte kann auch noch zwei hintere Lautsprecher anschließen und dann hat man wirklichen Surroundklang. Aber das ist meiner Meinung nach nicht notwendig, weil dann könnte man auch direkt zu einer Heimkinoanlage greifen. Der Vorteil ist ja das Geräte wegfallen und weniger Platz benötigt wird.
Man kann also einen wirklich tollen Sound ins Zimmer zaubern ohne sich alles mit Elektrogeräten zustellen zu müssen. Welche Soundbar passt kann man eigentlich nur durch ausprobieren herausfinden. Das wichtigste meiner Meinung nach ist der Klang. Aber auch Aspekte wie Sprachsteuerung, Einbindung ins Heimnetzwerk oder Anbindung an die unterschiedlichen Streamingdienste sind eventuell interessant. Hier lohnt es sich wirklich die Testphasen der verschiedenen Hersteller zu nutzen um die Geräte im eigenem Zimmer auszuprobieren. Für welche Soundbar ich mich entschieden habe und warum erfahrt ihr demnächst auch hier.