In dieser Rubrik werde ich in unregelmäßigen Abständen immer Traditionsvereine aus dem Ruhrgebiet vorstellen. Dabei werde ich nicht auf die bekannten und in der Gegenwart noch erfolgreichen Vereine eingehen, sondern mich auf die Vereine konzentrieren, welche in Vergessenheit geraten sind. Diese Vereine haben den Fußball im Ruhrgebiet mitgeprägt und sollten daher nicht vergessen werden.

Die Geschichte

Die Hammer Spielvereinigung 03/04 e.V., kurz HSV, blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Gegründet am 23. August 1922 durch die Fusion des Fußballclubs von 1903 und des Hammer Spielvereins von 1904, hat sich der Verein zu einem festen Bestandteil der Sportlandschaft in Hamm und Umgebung entwickelt.

In den Anfangsjahren spielte die Mannschaft vor allem auf lokaler Ebene und etablierte sich schnell als einer der erfolgreichsten Vereine der Region. Im Laufe der Jahre gelang es dem Verein, in verschiedene Ligen aufzusteigen und sich dort zu behaupten. Zu den größten Erfolgen zählen die Teilnahme am DFB-Pokal in der Spielzeit 1980/81 und 1982/83, sowie die Teilnahme an der Regionalliga-West (der damaligen zweithöchsten Spielklasse) in der Saison 1966/67.

Neben der Herrenmannschaft verfügt der Verein auch über eine Damenmannschaft und zahlreiche Jugendmannschaften. Hier stammt der größte Erfolg aus dem Jahre 1989 als die D-Jungend die Westfalenmeisterschaft gewinnen konnte.

Spielstätte ist seit 1965 die 24nexx Arena im Stadtbezirk Hamm-Mitte. Die Arena trägt seit 2018 den heutigen Namen und war früher unter den Namen HSV-Anlage, Mahlberg-Stadion und EVORA-Arena bekannt. Das Stadion hat ein Fassungsvermögen von ungefähr 8.500 Zuschauern, davon ca. 950 überdacht.

Die aktuelle Situation

Die erste Herrenmannschaft spielt zur neuen Spielzeit, nach dem Abstieg aus der Westfalenliga, in der Landesliga und damit der siebten Liga im deutschen Fußball.

Die HSV hat sich lange Jahre zu einem stabilen Verein in der Oberliga Westfalen entwickelt. Ab der Saison 2018/19 ging es allerdings stetig bergab und man konnte den Abstieg lediglich dadurch hinauszögern, da es während der Corona-Pandemie keine Absteiger gegeben hat. Der Abstieg war dann in der Saison 2021/22 nicht mehr zu vermeiden und zwei Jahre später ging es dann nochmal eine Liga tiefer.

In der Landesliga soll ein Neuanfang gestartet werden, bei dem man vermehrt auf den eigenen Nachwuchs oder Talente aus der Region setzt.

Die Zukunft

Der HSV ist ein Verein mit einer langen Tradition und einer großen Fangemeinde. Der Verein hätte durchaus das Potential auf längere Sicht wieder eine größere Rolle im Fußball der Region zu spielen. Auch wenn man Hamm zum Ruhrgebiet zählt muss sich der Verein beim buhlen um Spieler eher mit Mannschaften aus dem Raum OWL messen. Auf die Schwergewichte Arminia Bielefeld und Neuerdings auch dem SC Verl wird man in nächster Zeit aufholen können. Aber auch Vereine wie der FC Gütersloh oder Lippstadt 08 sind zur Zeit außer Sichtweite. Es bleibt also wirklich nur zu hoffen, das man mit der eigenen Jugend eine schlagkräftige Truppe aufbauen kann mit dem Anspruch in absehbarer Zeit wieder in der Oberliga Westfalen zu spielen.

Auch wenn das Ziel vor ein paar Jahren noch Aufstieg in die Regionalliga gelautet hat, scheint dieses Unterfangen zur Zeit nicht realistisch.